Navigation: Startseite / 2016 / Kommentar zu den 2015‑Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) zum Management des akuten Koronarsyndroms ohne ST-Hebungen (NSTE-ACS)
Literaturnachweis: Mehilli, J., Hamm, C.W., Landmesser, U. et al.
Kardiologe (2016) 10: 351. doi:10.1007/s12181-016-0094-0
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Erklärung zum Interessenkonflikt als PDF
Autoren
J. Mehilli • C. W. Hamm • U. Landmesser • S. Massberg
Zusammenfassung
Die neue NSTE-ACS (akutes Koronarsyndrom ohne ST-Hebungen)-Leitlinie der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) inkorporiert wichtige aktuelle Erkenntnisse insbesondere hinsichtlich der Früherkennung des NSTE-ACS und erleichtert über einen 0‑h/1-h-Algorithmus die Triage in den „chest pain units“. Bezüglich der Dauer der antithrombotischen Therapie nach perkutaner Koronarintervention bei NSTE-ACS bleiben 12 Monate der Standard, kürzere wie auch längere Therapiephasen sind jedoch entsprechend aktueller Studienergebnisse nach individueller Risiko-Nutzen-Abwägung in Ausnahmefällen möglich. Bei ACS-Patienten mit zusätzlicher Indikation zur oralen Antikoagulation wird weiterhin eine Triple-Therapie empfohlen, deren Dauer sich nach dem individuellen Blutungs- und Ischämierisiko richten muss. Bei Patienten mit nichtvalvulärem Vorhofflimmern sind aufgrund ihres günstigeren Risikoprofils hinsichtlich Blutung nun auch neue orale Antikoagulanzien (NOAKs) als Alternative zu Vitamin-K-Antagonisten (VKA) in den Leitlinien verankert. Randomisierte Studien prüfen derzeit den Stellenwert von NOAKs, aber auch dualer Behandlungskonzepte (orale Antikoagulation plus antithrombozytäre Monotherapie) in der akuten und chronischen Phase.
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Posted in 2016, DGK, ESC, Kommentar | Tagged Antikoagulation, Plättchenhemmung, Revaskularisation, Risikostratifizierung, Troponin