Literaturnachweis: Meder, B., Duncker, D., Helms, T.M. et al.
eCardiology: ein strukturierter Ansatz zur Förderung der digitalen Transformation in der Kardiologie.
Kardiologie 17, 12–26 (2023). https://doi.org/10.1007/s12181-022-00584-y
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Die englische Fassung finden Sie hier:
Meder, B., Duncker, D., Helms, T.M. et al. eCardiology: a structured approach to foster the digital transformation of cardiovascular medicine. Kardiologie (2023). https://doi.org/10.1007/s12181-022-00592-y
Autoren
Benjamin Meder · David Duncker · Thomas M. Helms · David M. Leistner · Franz Goss · Christian Perings · Victoria Johnson · Anne Freund · Christoph Reich · Jakob Ledwoch · Ann-Kathrin Rahm · Barbara Ruth Milles · Stefan Perings · Janine Pöss · Christoph Dieterich · Eckart Fleck · Philipp Breitbart · Jochen Dutzmann · Gerhard Diller · Holger Thiele · Norbert Frey · Hugo A. Katus · Peter Radke
Zusammenfassung
Der Einsatz von digitalen Technologien in der Medizin entwickelt sich weitgehend parallel zur IT-Branche. Heute nutzt jeder Kardiologe/in in Deutschland IT-Systeme, um Termine zu vereinbaren, Patientendaten zu speichern und Arztbriefe zu verfassen. Warum ist es also notwendig, innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) ein eigenes eCardiology-Programm einzuführen? Bisher hat die Digitalisierung ihr Versprechen, den Alltag von Ärzten und Patienten zu erleichtern, in vielerlei Hinsicht nicht erfüllt. Klinische EDV-Lösungen stammen vorwiegend von buchhalterischen Systemen ab und führen nur begrenzt zur Verbesserung der Patientenversorgung. Es konnten sogar negative Auswirkungen auf die Burn-out-Raten und die Arbeitszufriedenheit von medizinischem Personal beobachtet werden. Zusätzlich hat seit Mai 2018 die Einführung der europäischen Datenschutz-Grundverordnung mit ihren Grundsätzen der Zweckbindung und Datenminimierung die Speicherung und Nutzung medizinischer Daten erschwert. Dies hat auch grundlegende Implikationen für die Entwicklungen der künstlichen Intelligenz (KI), die auf der Verfügbarkeit und Qualität von Big Data (=große, komplexe Datenbestände) beruhen und das Gesundheitssystem nachhaltig verändern könnten. Der technologiegetriebene Fortschritt der Medizin endet dabei nicht an der Türschwelle eines Krankenhauses, sondern bewirkt einen maßgeblichen kulturellen Wandel in unserer Gesellschaft. Der Einsatz von sog. „Wearables“, Suchmaschinen im Internet und „Social Media“ ermöglicht den „e-Patienten“ immer öfter, selbst Diagnosen zu stellen und eigenständige Entscheidungen in Bezug auf ihre Gesundheit zu treffen. Ärzte sehen dadurch oftmals gut, aber auch falsch informierte Patienten, die von ihren eigenen Smart Devices zu gesundheitsrelevanten Daten beraten wurden. Die DGK erkennt die enormen Herausforderungen und das Potenzial der digitalen Medizin, die Prognose kardiovaskulärer Erkrankungen zu verbessern. Im Rahmen des eCardiology-Programms hat die Gesellschaft 5 Ausschüsse gegründet, die wichtige Aspekte von Digital Health fördern und vermitteln: transsektorale Zusammenarbeit, Mobile Health, Precision Digital Health, Gesellschaft und Politik sowie Ausbildung und Medien. Wir berichten hier über die Elemente jedes Ausschusses und seiner Arbeitsgruppen.
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