Literaturnachweis: Hindricks, G., Hoffmann, E., Kuck, KH. et al.
Kommentar zu den Leitlinien (2019) der ESC für die Behandlung supraventrikulärer Tachykardien. Kardiologe 15, 194–200 (2021). https://doi.org/10.1007/s12181-020-00429-6
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Autoren
G. Hindricks · E. Hoffmann · K.-H. Kuck · R. Bosch*
* Für die Kommission für Klinische Kardiovaskuläre Medizin der DGK
Zusammenfassung
Supraventrikuläre Tachykardien (SVT) sind häufige und in vielen Fällen (hoch)symptomatische Herzrhythmusstörungen. Die neuen ESC-Leitlinien zum Management der SVT stellen die aktuellen Empfehlungen zur Diagnostik und Behandlung supraventrikulärer Tachykardien vor. Die im Vergleich zu den letzten Leitlinien aus dem Jahr 2003 wesentlichste Änderung in den neuen Leitlinien 2019 ist für viele Formen die deutliche Präferenz der nichtmedikamentösen Behandlung durch die Katheterablation vor der medikamentösen antiarrhythmischen Therapie zur Langzeitbehandlung. Die Katheterablation wird für fast alle Indikationen als Klasse-I-Indikation geführt, Ausnahmen sind die inadäquate Sinustachykardie, multifokale atriale Tachykardien und seltene SVT bei Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH). Die elektrische Kardioversion bleibt Methode der ersten Wahl zur Akuttherapie hämodynamisch relevanter Tachykardien. Zur medikamentösen Akuttherapie werden überwiegend Adenosin, Betarezeptorenblocker und Kalziumantagonisten vom Typ Verapamil/Diltiazem empfohlen. Auch aufgrund der äußerst limitierten Daten zur Effektivität und Behandlungssicherheit der medikamentösen antiarrhythmischen Langzeittherapie von SVT wurden die Empfehlungen und Evidenzgrade für die pharmakologische Behandlung teilweise deutlich herabgestuft.
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