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Literaturnachweis: Deneke, T., Bosch, R., Deisenhofer, I. et al.
Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zur Katheterablation ventrikulärer Arrhythmien. Kardiologe 15, 38–56 (2021). https://doi.org/10.1007/s12181-020-00440-x
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Autoren:
T. Deneke · R. Bosch* · I. Deisenhofer · L. Eckardt · B. Schmidt · P. Sommer
* Für die Kommission für Klinische Kardiovaskuläre Medizin der DGK
Zusammenfassung:
Die Katheterablationventrikulärer Tachykardien (VT) stellt für viele Patienten mit und ohne strukturelle Herzerkrankung eine effektive Therapieoption dar. Bei Patienten ohne strukturelle Herzerkrankung (idiopathische VT oder ventrikuläre Extrasystolen [VES]) erfolgt die Indikationsstellung üblicherweise symptombezogen. Die Ablation asymptomatischer VES erscheint nur zur Wiederherstellung einer eingeschränkten Ventrikelfunktion gerechtfertigt. Bisher konnte keine Studie einen Mortalitätsvorteil durch die VT-Ablation demonstrieren, allerdings zeigt sich je nach zugrunde liegender kardialer Pathologie in unterschiedlichem Ausmaß eine Reduktion von VT-Rezidiven. Die Indikation zur Ablation von VT bei ischämischer Kardiomyopathie basiert auf mehreren randomisierten Studien, wohingegen die Indikationsempfehlungen zur Ablation bei nicht ischämischer VT auf Daten aus Expertenzentren basieren. Eine Klasse-I-Empfehlung zur Katheterablation gibt es unabhängig von der kardialen Pathologie für Patienten mit rezidivierenden VTs trotz chronischer antiarrhythmischer Therapie sowie im elektrischen Sturm. Bei Patienten mit nicht ischämischer Kardiomyopathie ist häufig ein epikardiales Vorgehen notwendig. In diesen Fällen können das VT-EKG und diepräinterventionelle Bildgebung hilfreich sein. Das intraprozedurale Vorgehen zur Ablation von VTs bei struktureller Herzerkrankung kann auf einer Identifikation von VT-Kanälen mittels präinterventioneller Bildgebung sowie intraprozeduralem Mapping mit einem elektroanatomischen Mappingsystem basieren, zunehmend wird ein High-Density-Mapping angewendet. Entscheidend erscheint die notwendig hohe Expertise der Untersucher und des durchführenden Teams zur Versorgung von Patienten mit VTs. Das Einbinden eines multidisziplinären Teams in der Betreuung von VT-Patienten erscheint insbesondere auch zur optimierten Therapie der Grunderkrankung sinnvoll. Für die Versorgungsstruktur in Deutschland ist die Einbindung einer rhythmologischen Expertise für die differenzierte Versorgung vonPatienten mit VTs notwendig. Die epikardiale Ablation von VTs sollte sinnvollerweise in Zentren mit einer dokumentierten Erfahrung von mindestens 75 Ablationen ventrikulärer Arrhythmien sowie allen Voraussetzungen für ein effektives und sicheres Management dieser komplex kranken Patienten erfolgen.
Posted in 2021, DGK, Empfehlung | Tagged Epikardiale Ablation, Herzinsuffizienz, Hochauflösendes Mapping, Idiopathische VT, Indikationen, Substratmodifikation, VT-Einheit, VT-Zentrum