Literaturnachweis: Möllmann, H., Leistner, D.M., Schulze, P.C. et al.
Kommentar zu den Leitlinien (2019) der ESC zum chronischen Koronarsyndrom. Kardiologe (2020). https://doi.org/10.1007/s12181-020-00408-x
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Autoren:
H. Möllmann · D. M. Leistner · P. C. Schulze · U. Sechtem · J. Bauersachs#
# Für die Kommission für Klinische Kardiovaskuläre Medizin der DGK
Zusammenfassung:
Die im August 2019 publizierte ESC-Leitlinie zu Diagnose und Management des chronischen Koronarsyndroms ersetzt die zuletzt 2013 veröffentlichten Handlungsempfehlungen bei Patienten mit stabiler chronischer koronarer Herzerkrankung. Diese aktualisierte Leitlinie führt als auffälligste Veränderung mit der Bezeichnung „chronisches Koronarsyndrom“ eine neue Terminologie ein, die den dynamischen Charakter der koronaren atherosklerotischen Erkrankung unterstreichen soll. Ebenfalls neu eingebracht wurden 6 klinische Szenarien, anhand derer die weitere Diagnostik und Therapieempfehlungen in den Leitlinien erörtert werden. Die hierbei notwendige Bestimmung von Prätestwahrscheinlichkeiten wurde um den Begriff der „klinischenWahrscheinlichkeit“ ergänzt. Eine wesentliche Abwertung bei der nichtinvasiven Diagnostik einer koronaren Herzerkrankung erfährt das Belastungs-EKG, welches nur noch als Alternativtest empfohlen wird, falls andere nichtinvasive oder invasive Bildgebungsverfahren nicht zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang wird die Bedeutung der koronaren Computertomographie gestärkt. Ist eine Koronarangiographie zur Diagnose einer KHK notwendig, so soll – abgesehen von wenigen Ausnahmen – bei Fehlen eines klaren regionalen Ischämienachweises eine funktionelle invasive Messmethode regelhaft vor einer PCI eingesetzt werden. Erstmalig finden sich ausführliche Empfehlungen zur antithrombotischen Medikation. Im Gegensatz zu den vorherigen Leitlinien wird die Notwendigkeit der weiterführenden Diagnostik und Behandlung von symptomatischen Patienten ohne Nachweis von Stenosen der epikardialen Koronararterien betont, ebenso wie das Management von Patienten mit refraktärer Angina pectoris
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