Literaturnachweis: Kaemmerer, H., Baldus, St., Baumgartner, H. et al.
„Erwachsene mit angeborenen Herzfehlern“: Aktuelle Herausforderung in der medizinischen Versorgung Teil I: Versorgungsstruktur und Problematik, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen
Kardiologie 2023 · 17:219–233.
https://doi.org/10.1007/s12181-023-00616-1
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Autoren
Harald Kaemmerer · Stephan Baldus · Helmut Baumgartner · Felix Berger · Fokko de Haan · Stefan Frantz * · Dirk Loßnitzer · Anselm Uebing · Corinna Lebherz · Michael Weyand · Gerhard Paul Diller
* Für die Kommission für Klinische Kardiovaskuläre Medizin der DGK
Zusammenfassung
Heutzutage überleben die meisten Patienten mit angeborenen Herzfehlern (AHF) bis ins Erwachsenenalter. Leider wird die Nachsorge von Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) trotz relevanter Residuen und Folgeerkrankungen überwiegend von nicht spezialisierten und im EMAH-Bereich wenig erfahrenen Ärzten oder Kliniken durchgeführt. Zu den wichtigsten Problemen im Langzeitverlauf gehören vitienspezifische Resieduen, Herzinsuffizienz, Herzrhythmusstörungen, Herzklappenerkrankungen, pulmonale Gefäßerkrankungen, infektiöse Endokarditis, Aortopathie sowie kardiale und nichtkardiale Komorbiditäten. Viele kardiale Probleme bei EMAH manifestieren sich anders als bei erworbenen Herzkrankheiten, und Therapieschemata aus der allgemeinen Kardiologie können nicht unmittelbar auf AHF übertragen werden. Es sei darauf hingewiesen, dass selbst einfache, postoperative Herzfehler, die bis vor Kurzem noch als harmlos galten, mit zunehmendem Alter ernsthafte, vitienbedingte Komplikationen entwickeln können, eine Tatsache, die bisher kaum erwartet wurde. Die Behandlung der ACHD weist daher viele Besonderheiten auf und erfordert besonderes Fachwissen. Das vorliegende Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie gibt einen hochaktuellen Überblick und liefert aktuelle Daten zur Epidemiologie, Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen bei EMAH.