Literaturnachweis: Breitbart, P., Birkemeyer, R., Espinola-Klein, C. et al.
Verschlüsse der Arteria radialis nach Herzkathetereingriffen –
DGK-Stellungnahme
Kardiologie
https://doi.org/10.1007/s12181-025-00776-2
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Autoren
Philipp Breitbart · Ralf Birkemeyer · Christine Espinola-Klein · Julinda Mehilli* · Rostislav Prog · Karsten Schenke
* Für die Kommission für Klinische Kardiovaskuläre Medizin
Zusammenfassung
Der transradiale Zugang (TRA) ist der bevorzugte Standardzugang für die
invasive Koronarangiographie und -intervention – mit Vorteilen hinsichtlich
Mortalität, Blutungskomplikationen, Gefäßsicherheit und Krankenhausverweildauer.
Die ESC-Leitlinien 2023 und 2024 empfehlen ihn mit einer Klasse Ia beim
akuten bzw. chronischen Koronarsyndrom. Die häufigste Komplikation ist die
Radialarterienokklusion (RAO) mit einer angegebenen Häufigkeit zwischen 5 und
15 %. Diese verläuft meist asymptomatisch, bei etwa einem Drittel der Patienten kann
es zu vorwiegend lokalen Beschwerden kommen. Schwerwiegende Störungen der
Handperfusion sind sehr selten, die Inzidenz einer manifesten Handischämie nach
TRA liegt unter 0,1 %. Entscheidend für die Prävention sind technische Sorgfalt bei
der Punktion, suffiziente Antikoagulation während der Untersuchung, Vermeidung
von Spasmen und eine nicht okklusive, kurze Hämostase. Auf routinemäßige
Kollateraltests wie den Allen-Test kann verzichtet werden. Die Diagnostik einer RAO
sollte nur bei klinischer Symptomatik erfolgen. In ausgewählten Fällen kann eine
medikamentöse, interventionelle oder chirurgische Therapie erwogen werden. Ziel
bleibt die nachhaltige Sicherung des radialen Zugangs als patientenschonende und
sichere Standardzugangstechnik in der interventionellen Kardiologie.