Literaturnachweis: Meder, B., Eckardt, L., Falk, V. et al.
Kommentar zu den Leitlinien
2023 der ESC zum Management von Kardiomyopathien
Kardiologie 2024 · 18:241–255
https://doi.org/10.1007/s12181-024-00685-w
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Autorengruppe
Benjamin Meder · Lars Eckardt* · Volkmar Falk · Sabine Klaassen · Thomas Klingenheben · Fabian Knebel · Eric Schulze-Bahr · Jeanette Schulz-Menger
* Für die Kommission für Klinische Kardiovaskuläre Medizin der DGK
Zusammenfassung
Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) präsentiert eine neue Leitlinie für das breite klinische Feld der Kardiomyopathien. Die Leitlinie betont einen phänotypischen Ansatz zur Klassifizierung von Kardiomyopathien und den Einsatz von klinischen Variablen, morphologisch-funktionellen Merkmalen und genetischen Informationen, um eine phänotypbasierte, ätiologisch informierte Diagnose zu ermöglichen. Besonderes Augenmerk wird auf die Risikostratifizierung unter Verwendung validierter Risikokalkulatoren gelegt und klinische Variablen sowie Genotypen integriert, um das tatsächliche Risiko zu bestimmen. Die Bedeutung von Echokardiographie und kardialer Magnetresonanztomographie (MRT) für Diagnose und Monitoring wird betont, wobei Fortschritte in der kardialen MRT eine detaillierte Gewebecharakterisierung ermöglichen, die für die ätiologische Zuordnung und Prognosebestimmung entscheidend ist. Die Rolle einer genetischen Testung wird hervorgehoben, nicht nur zur Bestätigung der Diagnose, sondern auch zum effektiven Familienmanagement. Therapeutische Empfehlungen umfassen die Integration neuartiger Behandlungen, wie Mavacamten für die hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie (HOCM). Darüber hinaus definiert die Leitlinie als eigenständige Kardiomyopathieform die nichtdilatative linksventrikuläre Kardiomyopathie (NDLVC) und unterstreicht die Bedeutung einer integrierten, multidisziplinären Betreuung.